Nach doch recht langer Zeit haben wir wieder einen Ausflug nach Polen organisiert. In den Jahren vor der Corona-Pandemie war es üblich, dass wir mehrfach im Jahr verschiedene Orte in Polen bereisen.
Endlich war es wieder soweit: Am Wochenende vom 21. – 23. Februar 2023 ging es auf nach Stettin. Unser wesentlicher Schwerpunkt bei diesen Ausflügen sind die Perspektiven von Menschen, die dort wohnen, arbeiten oder viele Erfahrungen mit der Region haben.
So auch dieses Mal. Wir trafen vier interessante Menschen: Konrad Szymanik
vom Café kamienica w leśie, Julita Miłość-Augustowska, Aleksandra Piasecka und Dr. Marcin Przybysz.
Was macht sie besonders interessant? Konrad Szymanik ist Mitbetreiber des Cafés in der ulica pocztowa 19. Seine Frau, Monika, war zwar leider nicht anwesend, aber Konrad erzählte über die Geschichte des Hauses und die Aktivitäten seiner Frau. Monika Szymanik ist von den Gebäuden in Szczecin und ihrer Geschichte so begeistert, dass sie nicht nur ein Buch darüber schrieb, sondern auch in Führungen ihre Begeisterung auf andere überträgt.
In der Kawiarnia trafen wir auch Julita Miłość-Augustowska. Sie arbeitet im regionalen Raumplanungsbüro der Wojewodschaft Westpommern. Die Perspektive Westpommerns auf die Metropolenregion, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, aber auch die Erfahrungen mit den unterschiedlichen angrenzenden Bundesländern lassen erahnen, dass deutlich Luft nach oben ist.
Die ehemalige Leiterin des Büros für internationale Beziehungen beim Stadtpräsidenten von Stettin, Aleksandra Piasecka, erzählte vor und während unseres Mittagessens im Restaurant Plenty über ihr Leben, ihre Erfahrungen in der damaligen Position. Aber auch darüber, warum sie mit ihrer Familie nach Mecklenburg-Vorpommern übersiedelte und nun dort Leiterin des Welcome-Centers Stettiner Haff in Pasewalk ist.
Beide trafen wir am Samstag, während wir Marcin Przybysz und seine Familie in seiner alten Wirkungsstätte, der Uni in Stettin, kennenlernen durften. Marcin hat bereits an verschiedenen Orten studiert und später mit der Familie gelebt. Er kennt Berlin genauso gut wie Stettin, seine Heimatstadt. Derzeit wohnt und arbeitet er in Schwerin und arbeitet beim DRK.
Alle eint, dass sie für die deutsch-polnischen Beziehungen, oder aus polnischer Perspektive polnisch-deutschen Beziehungen, brennen. Wenn auch überall in Deutschland solche Enthusiasten agieren würden, dann wären wohl die Beziehungen dauerhaft erweitert und gefestigt.
Neben diesen Gesprächen waren wir auch in der Stadt unterwegs. Typisch für unsere Ausflüge ist es, dass jeder unsere Ausflugsziele selbst oder in der Gruppe entdecken kann. So gingen beispielweise Samstagnachmittag einige ins Café 22, dass sich in der 22. Etage eines Hauses im Zentrum Stettins befindet, während andere ein Museum angesehen haben. Manche gingen spontan zum Konzert der populären der Sängerin Kayah und dem Royal String Quartet in der Philharmonie, andere waren dafür beim Weinfest im Schlosshof.
Wo wir uns allerdings wieder trafen: In den Restaurants am Abend. Ob im „Na kuncu korytarza“, dem besonderen Restaurant im Schloss oder dem „Ukraineczka“, die Stimmung der Mitreisenden war famos. Manche kannten sich, andere nicht. Das spielte keine Rolle, denn gemeinsam durch die Stadt und Restaurants plus dem gemeinsamen Interesse an den deutsch-polnischen Beziehungen, das verbindet.
Achja: Und das Wetter spielte mit. Wenn „Sąsiedzi” verreisen, dann haben wir fast immer gutes Wetter.
Christian Schmidt